(Lieber Leser, nimm dir Zeit.....dieses ist ein längerer Bericht..)
1947 am 4. März bin ich in Wunstorf bei Hannover geboren.
Ich war klein und dünn (Dünn bin ich heute noch)
Meine Eltern hatten Angst um mein Leben, denn sie hatten vor mir schon 4 Kinder,
die sind aber leider alle gestorben.
Also war ich ein Einzelkind, denn nach mir bekam meine Mutter keine Kinder
mehr.
Leider wird man als Einzelkind verwöhnt.....das ist als Kind zunächst
schön; später im Leben merkt man dann aber schmerzhaft,
dass die Gesetze des Lebens härter sind, als in einer trauten Familienidylle.
Man gab mir reichlich Schokolade, (der blöde Weltkrieg war ja gerade
2 Jahre vorbei, alle Menschen, waren glücklich darüber, und das
tägliche Zähneputzen war damals leider keine Pflicht)
daher hatte ich oft in meinem Leben Zahnsorgen.
1951 kam ich mit Diphtherie ins Krankenhaus und wurde dort 4 Jahre alt. Natürlich
habe ich täglich geweint, weil ich ein Einzelzimmer hatte, und ich meine
Mutter nur durch die Fensterscheibe von draußen sehen konnte wenn sie
mich besuchte.
Außerdem hörte ich die anderen Kinder, die alle in einem Saal waren
und viel lachten. Das machte mich traurig, aber schließlich hatte ich
ja eine ansteckende Krankheit. Damals dachte ich, "Schade, dass ich mir
keinen Arm gebrochen habe, denn dann könnte ich mit den anderen Kindern
in einem Zimmer sein.
Glücklicherweise schenkten mir meine Eltern zum 4. Geburtstag ein Xylophon;
und damit fing dann alles an, denn beim Ausprobieren mit dem Gerät merkte
ich, dass ich all die Lieder, die Oma oder Mutti mir beigebracht hatten, spielen
konnte.
Das fanden die Kinder im Saal nebenan derart toll, dass sie immer riefen,
"Jürgen spiel was." Damals hatte man noch keinen Walk,- oder
Discman...CD's oder Kassette gab es noch nicht. Wenn man will, war das 1951
mein erstes Konzert... Mann ! Das hört sich ja drollig an.....aber WENN
man das zählt, dann habe ich tatsächlich 53 Jahre LIVE - Erfahrung...
Boah...da fühle ich mich gleich viel älter...
1952 mit 5 Jahren schenkte mir der Sohn unseres Hauswirtes sein Akkordeon.
Es war klein, aber für mich als 5-jähr. Steppke riesengroß.
Auch darauf fand ich mich sehr schnell zurecht, und alle fanden mich "niedlich"
oder "süß".
Dankbar denk ich an Willi Steege zurück, von dem ich das Akkordeon bekam.
1954 schenkten mir meine Eltern und mein Patenonkel gemeinsam zu Weihnachten
ein richtiges "Schifferklavier".
Neu war für mich, das der Ton beim "Ziehen des Luftbalges"
derselbe blieb, wie beim zusammendrücken. Bei meinem alten Akkordeon
war es jeweils ein anderer Ton, zieht man den Blag erklingt eine anderer Ton,
als wenn man ihn zusammendrückt.
Nun denn, auch mit diesem neuen Gerät kam ich gut klar, und Liebenswerterweise
bekam ich vom damaligen Wunstorfer Kapellmeister, August Rennebaum, richtigen
Musikunterricht. Einmal die Woche kam er mit seinem Moped und brachte mir
die Tonleiter, den Quintenzirkel etc. pp bei und ich zehre heute noch von
diesen Erfahrungen, denn die Theorie in der Musik ist überall die gleiche.....ob
man nun ein Akkordeon oder eine Gitarre spielt....Die Harmonie C Moll zum
Beispiel besteht immer aus denselben Tönen - C DIS und G - (Oder sagt
man zu DIS ES ? das weiß ich nicht mehr so genau)
(Weihnachten musste ich immer Es ist ein Ros' entsprungen und dergleichen
spielen... bis 1963. Eigentlich nichts Schlimmes. Was ich im Nachhinein nur
etwas gemein fand, sogar als 16 jähr. musste ich noch vor dem Tannenbaum
ein Gedicht aufsagen, damit Oma, Omi, Tante Anneliese, Onkel Fritz, Vater
und Mutter noch mehr gerührt waren, als man es damals ohnehin zu Weihnachten
noch war. Mit 25, als mir klar wurde, das andere Kinder das nicht bis 16 zu
tun brauchten, habe ich mir geschworen, dass mein Kind, es nur bis zum 14.
Lebensjahr tun müsse.....und heute.... da ich keine eigenen Kinder habe,
sagt bei mir zu Hause auch niemand mehr ein Gedicht auf. (Was ich damals am
Blödsten fand, war, dass ich, - bevor ich das Gedicht aufsagte, immer
einen DIENER machen musste. Jungs machten einen Diener, und Mädchen machten
damals einen Knicks. Dieser Diener trieb mir immer die Schamröte ins
Gesicht....aber, - wie man sieht, ich hab es überlebt.
1954 mit 7 kam ich in Luthe in die Schule und lernte HANS LOTTE ROLF SONNE....nach
der neuen Fibel, gleich ganze Wörter.
1955 bekamen meine Eltern einen Fernsehapparat. Was heute GZSZ (Gute Zeiten
schlechte Zeiten) ist, waren damals die Shows mit Peter Frankenfeld oder Hans
Joachim Kulenkampff. Auch DDR Fernsehen mit Prof. Flimmerich waren abercool,
oder die Familie Schölermann.
1958 wechselte ich auf die Realschule in Wunstorf...und hatte teilweise Lehrer, die mein Vater schon hatte.
1959 ich war inzwischen 12 Jahre alt, schenkte mir meine bezaubernde Oma
Hermine eine Schallplatte von Elvis Presley.
ONE NIGHT. Ich war fasziniert. gemeinsam mit meinem Cousin träumte ich
davon, einmal Gitarre zu spielen. Ich wusste, dass ich auch das lernen würde,
wenn ich nur erst mal so ein "Ding" zwischen meine Finger bekäme.
Das dauerte allerdings noch..... Mein Cousin (damals sagte man auch noch VETTER
zu seinem Cousin) und ich, - wir taten immer so, als spielten wir Gitarre,
in Wirklichkeit hielten wir uns nur einen Federballschläger vor dem Bauch
und simulierten Elvis, - dann aber...
1963, da lag sie unter dem Tannenbaum. Ein Traum von einer Gitarre, eine
knallrote E Gitarre von HÖFNER.
E .. bedeute Elektrisch... (für die Nicht-musikalischen-Menschen) So
eine Gitarre hat KEINEN Resonanzboden und ist eigentlich sehr schwer... aber
mit einem Kabel und einem Verstärker kann man schön laut darauf
spielen.
Dankbar denk ich an die Kosten, die meine Eltern damals nicht scheuten, denn
so ein Gerät war recht teuer. Aber wahrscheinlich hatten sie dann doch
Vertrauen zu meinem ererbten Talent.
Ich kaufte mir eine Griffbildtabelle und lernte die ersten 2oo Griffe auswendig.
In der Schule sprach ich mit gleichgesinnten Freunden. Wir ließen unsere
Haare wachsen, und 5 Monate später hatten wir eine Band gegründet.
Nachdem ich 1964 erstmals die BEATLES hörte war das für mich ein
größerer Schock, oder Anreiz, als 1959 Elvis oder später die
SHADOWS mit Cliff Richard.
Im Sommer 1964 (oder war es doch 1965 ??) spielten wir mit 4 Freunden als
THE SOVEREIGNS auf einem Ball im Wunstorfer Gymnasiums. Es war das erste Mal
in meinem Lebens, dass ich Lampenfieber hatte. Allerdings nur die ersten 3
Lieder.
Mir zitterten richtig die Beine. Bis heute stand ich wohl 2.ooo x auf einer
Bühne, aber Lampenfieber hatte ich nie wieder.
Mit Wilfried Strobel, Wolfgang Risse und Klaus Peter Thiele spielten wir dann
noch 45o x in ganz Niedersachsen, allerdings nicht 1965 sondern VON 1965 bis
1970.
Wir waren meiner Meinung nicht besonders gut, aber für damalige Verhältnisse
wohl dann doch, jedenfalls die Menschen mochten uns, und immerhin waren wir
ziemlich die ERSTEN , die eine Band gründeten.
Gruppen wie ELOY oder die SCORPIONS, die damals noch anders hießen,
ich glaube MUSHROOMS, kamen erst später hinzu.
Meine damalige Freundin B.K. aus Luthe mit der ich rumknutschte, (mehr machte
man damals nicht) gab mir einen Laufpass, weil sie Klaus viel süßer
als mich fand.
Klaus hieß mit Nachnamen MEINE und war der Sänger der Mushrooms,
aus denen wie gesagt später die Scorpions wurden. Das war die erste Gemeinsamkeit
mit den Scorpions....die zweite folgte später.
Meine damalige Enttäuschung über den Laufpass von B.K. habe ich
überstanden und überlebt... und lächele heute darüber.
Falls Du lieber Leser noch jung bist, lass Dir sagen, und glaube es mir. Man
hat im Leben ein paar mal Liebeskummer. Aber sosehr man auch traurig ist,
(oder heimlich weint) ... es geht vorüber, und man verliebt sich wieder
neu...man braucht nur Geduld....
1964 - 1970 war also die Zeit in der ich mit der Band unterwegs war. Allerdings
nur an den Wochenenden, in der Woche war ich von 1964 - 1967 in der Lehre
als Industriekaufmann, von 1968 bis 1969 war ich bei der Bundeswehr und 1970
habe ich am Bodensee ein BWL und VWL Studium begonnen
(BWL = Betriebswirtschaftslehre VWL = Volkswirtschaftslehre)
Mit einem FORD TRANSIT BUS und später ein VW Bulli fuhren wir von Auftritt
zu Auftritt. Meistens im Großraum Hannover, aber manchmal auch in Osnabrück
oder in Hamburg. Sogar im STAR CLUB auf der berühmten Reeperbahn spielten
wir mal.
Das war ein unbeschreibliches Gefühl dort zu stehen, denn ich stellte
mir vor, wie an derselben Stelle einige Jahre vorher die Beatles dort gestanden
haben. Dort fand ein Bandwettbewerb statt und wir machten den 4. Platz. Am
nächsten Tag spielte dort die Gruppe CREAM, damals gab es ja viele Bands,
nicht nur die Beatles oder die Rolling Stones...aber CREAM war schon "der
Hammer !" Das waren zwar nur 3 Mann, aber "I feel free" hatte
einen Sound, der war mit heutigen Worten "obergeil"
Unsere Band bestand inzwischen aus 5 Personen. Günther Wiebking spielte
bei uns die Orgel....das was heute Synthesizer heißt. Er spielte es
so virtuos, das war wirklich toll. Schließlich hatte er auch seit er
4 Jahre alt war, Klavierunterricht gehabt, und verblüffte die Wirte und
Wirtinnen, wenn wir irgendwo in Sälen spielten, bei der Probe...heute
sagt man Sound Check...
denn bei der Probe spielte Günter immer was von Chopin, Debussy oder
dem guten John Seb. Creek (auf deutsch)
Johann Sebastian Bach. Wenn die Veranstalter das hörten, dann legten
sie ihre Ohren flach an, und staunten.
Im Grunde genommen war das damals kein GESCHÄFT wie heute, es war für
uns in erster Linie ein großer Spaß. Diskotheken gab es noch nicht,
die Veranstaltungen hießen noch TANZTEE oder
BEAT NACHMITTAG. Natürlich gab es auch eine Gage, aber die ging meist
für neue technische Geräte drauf.
Wir nannten unsere Termine noch AUFTRITTE und nicht Konzert. Wir bauten unsere
Anlage auch noch selber auf und hatten keine Roadies. Und wenn, dann waren
es Freunde, die uns halfen.
Einer dieser Freunde, Manfred hieß er, und ich liebte seine Schwester...ist
heute leitender Manager irgendwo in den Vereinigten Emiraten. Ich sehe ihn
noch vor mir - ich war 18 - und er 15 Jahre alt... wie er lachend unsere schweren
DYNACORD Boxen vom Auto in den Saal trug, denn er fand uns richtig gut,
ich glaube, er fand uns besser als ich uns selber fand.
Unser Bandrepertoire war die damalige Hitparade, Beatles, Stones, Kinks, Dave
Dee Dozy...etc. aber wir spielten auch ein paar eigene Stücke. Klaus
Peter, unser Bassmann machte die engl. Texte, und mir fielen die Melodien
ein. Es gab dann sogar eine Single Schallplatte. Mann waren wir damals stolz.
Heute sage ich wenn ich sie höre: "Grauenhaft!" aber so klang
es halt damals. Es gab noch kein Chorusgerät für die Gitarre, kein
Delay in digitaler Qualität, der gute alte ECHOKING war das angesagte
Gerät.
Einmal spielten wir auch mit der damaligen deutschen Pop-Gruppe THE LORDS
in Walsrode zusammen, später wurde der leider schon verstorbene
Lead Sänger Ulli Günter mein Freund
Unsere grauenhafte Schallplatte kam in den 90-er Jahren auf einen CD Sampler
RARE & RAW BEATS from the sixties....auf der ist auch ein ebenfalls grauenhaftes
Stück von den SCORPIONS aus den 70-er Jahren. Das ist die 2. Gemeinsamkeit...
die 3. folgt später...
1969 starb mein Vater von einem -Tag auf den anderen. das war bitter, denn er war ein kluger, liebenswerter Mensch. Nicht nur ich liebte ihn, sondern viele Menschen mochten Heinz Albrecht, das hab ich trotz meiner Jugend sehr schnell gemerkt. Ich denke oft an ihn.
1970 hörte ich bei den SOVEREIGNS auf, da ich ja nun am Bodensee studierte
und in Markelfingen ein kleines Studentenzimmer hatte. Ich verkaufte ( heute
sage ich leider) meine 1965-er Stratocaster zum selben Preis, wie ich seinerzeit
für die neue Gitarre zahlte. Meine erste rote HÖFNER hatte ich nur
im 1. Jahr der Band.... Hätte ich gewusst, das diese Stratocaster von
1965 heute bei Liebhabern ein Vielfaches kostet, hätte ich wohl damals
anders gehandelt....aber egal....von dem Geld kaufte ich mir eine 25o-er BMW
Isetta und hatte noch 1.ooo,-DM über.
Damals fand ich, das war ein gutes Geschäft. Die BMW Isetta war dann
mein fahrbarer Freund in der Studentenzeit.
Am Tag des Examens ging der Motor kaputt, und ich rollte das gute Stück
auf den Schrottplatz. Auch etwas, was ich heute bedaure, denn diese kleinen
Autos haben ebenfalls heute einen sehr viel höheren Wert als damals.
Immerhin - von Konstanz fuhr ich mit dem Wagen mit meiner Freundin Roswitha
bis nach GENUA in Italien. Die Fahrt über die Schweizer Alpenpässe
war schon ein Erlebnis. Und am Comer See war es auch sehr schön, und
in Lugano auf der Rückfahrt auch.
Als Student studiert man ja nicht immer, man hat ja auch Freizeit. Und in
dieser Freizeit (mir fehlte ja die Musik dann doch) spielte ich auf einer
12-saitigen Gitarre MIT Resonanzboden in meinem Zimmerchen all die Lieder,
die ich noch kannte und konnte.
ALL MY LOVING - IF I FELL - PAINT IT BLACK etc. und manchmal fielen mir auch
wieder Melodien ein, aber bei meinem Akkordeonunterricht hatte ich wohl beim
Notenschreiben nicht so richtig aufgepasst.... LESEN kann ich Noten wohl,
aber ein Lied aufschreiben, ...da fehlt es mir an den Fähigkeiten.....also
entwickelte ich eine eigene Geheimschrift, die nur ich lesen konnte, um eine
Idee festzuhalten. Das war damals für mich nichts Besonderes. Besonders
wurde es erst, als ich zu einem meiner Melodien ganz plötzlich auch einen
Text hatte. Das ging ganz schnell...als hätte der liebe Gott ihn mir
diktiert. Dieses erste FIX UND FERTIGE LIED hieß:
"Gute Nacht mein Kind" und war ein Einschlaflied für kleine
Kinder.
Ich tippte es von der Kladde sauber auf meiner MONICA Schreibmaschine und
heftete es ab.
Damals ahnte ich nicht, dass mir im Laufe der nächsten 3o Jahre noch
8oo weitere Lieder einfallen würden
Aber so war es.
Allerdings fiel mir nie wieder ein Text sooo schnell ein. Um einen Text zu
machen, mit dem man auch zufrieden ist, da braucht man oft Sunden oder Tage.
Melodien zu erfinden ist relativ einfach. Entweder es fällt einem was
ein , - oder nicht..... es gibt ja nur 12 Töne....und auf meinem Synthesizer
gibt es die 5 x...man muss nur die hübschen Noten stehen lassen, und
die überflüssigen weglassen....es ist ganz einfach.
Da ich nie Geschwister hatte, fühlte ich mich schon als kleiner Junge
immer in der Nähe von Kindern wohl.
Da lag es für mich auf der Hand, dass ich Lieder für Kinder machte.....EIN
SONNENSTRAHL GEHT AUF DIE REISE, war auch eins dieser ersten Lieder. Zu dem
Lied habe ich dann sogar eine ganze Geschichte geschrieben. Diese Geschichte
schickte ich an 5 Buchverlage (Ich hatte 5 Kopien gemacht mit Kohlepapier)..
4 Verlage sagten ab, aber der GOLDMANN Verlag in München nahm das Manuskript
an, und 1973 erschien ein Buch von mir. (Das war so ein Moment, wo ich stolz
war.)
Nach meinem Studium arbeitete ich bei einigen Wirtschaftsunternehmen, verdiente,
viel Geld und fühlte mich gar nicht wohl. Irgendwie fehlte mir was. Aber
was ?
Damals Anfang der 70-er Jahre sangen sogenannte LIEDERMACHER allein zur Gitarre.
Reinhard Mey, Hannes Wader, Ulrich Roski usw.
Ich dachte, OK, was die können, kann ich auch.
Ich stellte mir also ein kleines Repertoire zusammen und "tingelte"
durch Clubs und Bars und Diskotheken in ganz Deutschland. es gelang mir nie
einen Plattenvertrag zu bekommen, aber ich sah viel von unserem schönen
Deutschland, und lernte viele interessante Menschen kennen.
Ich sang in Berlin im GO IN und schlief in der Wohnung von HANNES WADER. Gratis.
Das fand ich nett.
Ich sang in München im SONG PARNASS (19. Febr. 1974) und lernte Rainer
Langhans kennen, schlief bei Erwin, der mein Sonnenstrahlbuch mit wunderbaren
Bildern illustrierte, hatte wenig Geld, aber immer gute Laune.
6 Jahre lang war ich auf Tour mit der Gitarre vor dem Bauch und sang vertonte
Balladen von Odemann Grasshoff, Mostar und auch eigene Lieder. Manche waren
philosophisch klug, und manche waren albern,...also das, was man heute Comedy
nennt. Meine Gagen waren klein und reichten meistens für Essen und Trinken
und Benzinkosten, aber wie gesagt, ich hatte immer gute Laune, denn ich lernte
wie gesagt viele viele Menschen kennen.
Interessante Menschen, kluge Menschen, eingebildete Menschen, Blödmänner,
es war alles dabei.
Einer der mich am meisten beeindruckendsten Auftritte war am 11. Mai 1974
in Bethel, das liegt bei Bielefeld. Dort war ein BENEFIZ Konzert für
die Patienten des dortigen Krankenhauses. Ich hatte bis dahin noch nie vor
3.ooo Menschen gesungen. Das Bedrückende war nur für mich, von diesen
3.ooo Menschen waren mehr als 2.ooo krank. Seitdem ist der 11. Mai für
mich der Tag der Dankbarkeit, denn man weiß gar nicht, was für
ein Geschenk es ist, WENN MAN GESUND IST !
Nach dem Konzert saßen alle Mitwirkenden an einem Tisch und tranken
Kaffee und aßen Kuchen. Neben mir saß ein junger Mann, der sich
als Manager vorstellte. Als wir so im Gespräch waren, fragte er, was
ich denn so mache, außer Lieder zu singen, und ich erzählte, dass
gerade ein Kinderbuch von mir beim GOLDMANN VERLAG erschienen sei. Das fand
er spannend. er berichtete mir seinerseits, dass er gerade im Begriff ist,
ein englisches Kindermusical mit amerikanischen Comic Figuren, nach Deutschland
zu holen, und ob ich bereit wäre, es zu übersetzen und bühnentauglich
für Deutschland zu machen. (Meine Englischkenntnisse sind wegen Faulheit
in der Schule nicht berauschend aber ich sagte sofort OK )
Eine Woche später fuhren wir gemeinsam mit seinem Wagen nach London,
wo wir das Stück auf einer englischen Bühne sahen und natürlich
auch in englisch hörten. Später sahen wir es noch mal in Bournemouth,
wieder in englisch. Er machte die Verträge, die man so als Manager macht,
und ich bekam ein dickes Manuskript mit den Dialogen. Was ich ihm nicht gesagt
habe, war, dass ich mir diese Arbeit gar nicht zutraute, aber ich hatte einen
neuen Freund, der hieß Horst. Der würde mir helfen, der konnte
besser englisch sprechen und lesen als ich. (Inzwischen ist Horst seit über
3o Jahren mein Freund, was ich sehr schön finde)
Wir machten uns an die Arbeit und lieferten pünktlich 6 Wochen später
eine deutsche Geschichte ab. Die Figuren, die in dem Stück vorkamen sind
vielleicht auch dir bekannt. YOGI BÄR, oder FRED FEUERSTEIN & BARNY.
Um es bühnentauglich zu machen, mussten wir auch bei der Musikproduktion
in Stuttgart dabei sein, und später in Berlin bei den Proben mit den
Schauspielern. Das war alles sehr aufregend und eine spannende und völlig
neue Welt für mich, aber irgendwie schön.
Leider lief das Stück nicht 5 Jahre und wurde ein Riesenerfolg, sondern
die Firma, die alles bezahlte war in finanziellen Schwierigkeiten, und konnte
die Schauspieler nicht mehr bezahlen. AUS DER TRAUM ! Ein Gutes hatte das
Ganze aber, denn die Studioaufnahmen, die der Jankowski Chor sang wurden später
für eine Kinderschallplatte genutzt, und die wiederum verkaufte sich
recht gut. Aber was viel Wichtiger war, die Schallplattenfirma kannte mich
nun, und schlug mir vor, weitere Kinderschallplatten zu produzieren. Immerhin
hatte ich ja 2 tolle Referenzen. 1. mein Buch, 2. die deutsche Bearbeitung
dieser YOGI BÄR SHOW.
Das war der Anfang vom fröhlichen Dutzend.
Nebenbei tingelte ich ja noch durch die Lande und sang mal hier mal da.
Toll war es auch in Bremen, wo ich so gut ankam, dass ein Gast mich ansprach,
der sich als Manager von Rudi Carrell auswies. Er meinte, jemand, der so witzige
Lieder singt, hätte doch bestimmt auch witzige Ideen.... daraus wurde
dann ein Engagement ins Berater Team von Rudi Carrell für die Sendung
AM LAUFENDEN BAND. Au Mann, da habe ich viel gelernt und tolle Leute getroffen.
Natürlich Rudi Carrell, den alle im Team duzten, das fand ich schon super,
aber das kannte ich... ich war früher mal bei einer holländischen
Firma, und auch dort musste ich meinen Chef duzen. Ferner trank ich einen
Weinbrand mit Harry Belafonte. (Ich hasse Alkohol), aber wenn ein Weltstar
der Ansicht ist, man müsse jetzt mit ihm ein Gläschen gemeinsam
trinken, dann traut man sich nicht unbedingt NEIN zu sagen. Heute könnten
mich Dieter Bohlen oder Boris Becker zum COLA RUM einladen, ich würde
mit einem Lächeln sagen. "OK, du Cola Rum, - ich nur Cola !"
197 ?? Irgendwann in den Siebzigern rief mein Freund Ulli Günter (Der
Sänger von den LORDS) an und sagte, dass er eine Schallplatte aufnimmt,
auf der all seine Freunde mitmachen.....ob ich nicht auch Lust hätte.
Natürlich hatte ich Lust. Ich fuhr nach Köln, und im EMI Studio
nahmen wir eine lockere Platte auf mit flotter Skiffle Musik.
Wen ich da alles traf ? ...sehr aufregend.
Eine Woche lang war ich mit tollen Musikern zusammen, und wir spielten und
sangen "Was das Zeug hält"
HOWARD CARPENDALE, MONICA MORELL PHIL & JOHN, GAVIN DU PORTER (Der Mann
von Ireen Sheer) usw usw.
Die Platte wurde zwar kein Riesenerfolg, aber die 2. Karriere von Howard Carpendale
begann genau in den Tagen.
WERNER DIES, ein begnadeter Musiker, der früher mal bei Hazy Osterwald
war, hatte für Howard ein Lied arrangiert das war so ganz anders als
die Lieder seiner 1. Karriere.....
(Das schöne Mädchen von Seite 1)...
dieses neue Lied hieß DU FÄNGST DEN WIND NIEMALS EIN...(oder war
es DEINE SPUREN IM SAND ?) das weiß ich nicht mehr so genau......aber
auf alle Fälle in der Woche, in der wir diese Platte gemeinsam mit Ulli
aufnahmen, kam Howard morgens immer ganz nervös ins Studio und erzählte,
das er gerade vom Produkt Manager kam, der ihm mitteilte, das die Vertreter
von EMI von seinem Lied wieder 5.ooo Stück verkauft haben.....5.ooo Stück.....und
das täglich. Da zeichnete sich also ein HIT ab. Und diese 2. Karriere
von Howard die hält ja immerhin bis heute.....toll !
Dann kam das Jahr 1978, - und ich machte über 3o Hörspiele für
Kinder. Und da man seitens der Firma meinte, es sollte auch ab und zu mal
ein Lied auf den Hörspielen, suchte ich mir per Kleinanzeige in unserem
WOCHENBLATT Kinder, die Lust hatte, mit mir zu singen.
Es meldeten sich 29 Kinder zwischen 8 und 13 Jahren, und alle mussten vorsingen.
Dann kam das Unangenehme, ich musste 19 Kindern absagen, weil sie zwar Lust
hatten, aber nach meiner Einschätzung nicht musikalisch waren. Die restlichen
10 nahm ich mit ins Studio und wir sangen einige meiner Lieder. FERIEN oder
GUTEN MORGEN oder EIN KIND. Mein Ordner mit Liedern ist seit der Zeit am Bodensee
von 1970 bis 1978 ja dicker geworden, d.h. seit dem ersten Lied (Gute Nacht
mein Kind) sind viele neue Lieder hinzugekommen.
2 Jahre sangen wir ab und zu im Studio und probten bei mir zu Hause. Als es
darum ging, wie wir uns nennen wollten, meinte irgendein Kind, (Ich weiß
nicht mehr wer) "Das fröhliche Dutzend."
"OK, das ist ein netter Name, nur, ein Dutzend sind normalerweise 12
Personen, wir sind aber nur 1o plus ich, macht 11"
"Dann nehmen wir eben noch einen auf in unserer Gruppe." war die
logische Antwort.
Und das taten wir dann auch.
Dass wir einmal öffentlich singen werden, (bis heute 845 x) hätte
ich damals nie gedacht. Ich sah uns nur als Singgruppe, die ab und zu mal
ins Studio geht, und ein Lied aufnimmt.
1980 organisierte die FDP in Bad Nenndorf ein Sommerfest und man bat mich,
ob ich da nicht mit meinen Kindern singen wolle.
"Das geht nicht" lautete meine ängstliche Antwort. "LIVE
können wir das nicht, wir singen nur im Studio."
Aber Wilfried Redeker nahm meine Absage nicht ernst. "Dann laß
doch ein Band laufen und singt dazu.....das merkt doch keiner"
Hm, - das war eine Möglichkeit. Ich lieh mir also Mikrofone und Boxen,
und stellte "meine" damaligen Kinder nebeneinander auf, und wir
sangen für die Gäste des Sommerfestes. Wir sangen zwar...aber man
hörte auch unsere Stimmen, die wir im Studio aufgenommen haben, also
VOLLPLAYBACK...so wie man es heute noch im Fernsehen macht.
Hat man auch kaum gemerkt, denn wir sangen ja auch wirklich LIVE dazu. Da
ich beim Aufnehmen der Lieder nicht damit gerechnet hatte, dass wir mal öffentlich
singen werden, habe ich auch von den ersten alten Aufnahmen keine Playbacks.
Das heißt, es gibt von den alten Liedern keine Bänder, wo NUR die
Musik drauf ist.....es gibt nur die fertig besungenen Songs.
Auf dem FDP Fest war es nicht gerade ein rauschender Erfolg, aber dennoch
gefiel es allen, und man bat uns, im nächsten Jahr wiederzukommen.
1980 hatten wir einen einzigen Auftritt und bekamen als Gage jeder ne Cola
und ein Würstchen.
1981 hatten wir dann schon 13 Termine, und ich brauchte immer 3 Autos, um
alle Kinder zu den Orten zu bringen, wo wir singen sollten. Das war ein Organisationsproblem,
aber mein Freund Horst, oder Eltern der Kinder halfen immer sehr nett.
Wenn ich heute so an diese Zeit zurückdenke, dann muss ich immer grinsen,
denn ich sehe alle Kinder noch vor mir, und heute sind sie inzwischen alle
weit über 3o Jahre, - sind verheiratet, haben selbst Kinder. Und wenn
ich sie so erlebe als Eltern, dann denk ich manchmal, wenn ich höre,
wie sie mit ihren Kindern sprechen....."Aha....was du heute zu deinen
Kindern sagst, habe ich dir damals auch oft sagen müssen....damals wolltest
du mir nicht glauben.....heute wunderst du dich, das dein Kind ebenfalls eine
eigene Meinung hat...." Aber so ist das halt....Wir älteren Menschen
haben das WISSEN, und die Jugend hat das BESSERWISSEN.... das war schon immer
so. Wird wohl auch so bleiben... eigentlich schade, denn
kluge Kinder sollten eigentlich nicht NUR aus den eigenen Fehlern lernen,
sondern auch aus den Fehlern der anderen...All den Mist, den ich in meinem
Leben gemacht habe, den brauchen die jungen Leute von heute doch nicht auch
zu machen.
Man hat seine Ohren ja nicht nur zum HÖREN, sondern auch zum ZU HÖREN.
Man hat seine Augen ja nicht nur zum SEHEN, sondern auch zum BEOBACHTEN. (Das
war jetzt eine wichtige Information für die jüngeren Leser dieser
Zeilen.)
Heute, - der Tag an dem ich dieses schreibe bin ich besonders glücklich,
denn heute Nachmittag habe ich unseren neuen BUS geholt. 2 Jahre lang habe
ich von einem VW T 4 BUS geträumt...als Diesel...als 9-Sitzer, in der
langen Version, also da wo hinten noch Platz für unsere Technik ist.....als
unser letzter Bus schrottreif war, habe ich auf die Schnelle einen RENAULT
BUS gekauft, und damit war ich gar nicht zufrieden.... er war ZU groß...
man saß ZU hoch... er fuhr sich wie ein kleiner LKW.....also ein Fehlkauf
meinerseits ! (Nichts gegen RENAULT....aber der Bus war für uns nix)
Und neulich habe ich besagten T 4 Bus gefunden, und die Firma nahm auch unseren
RENAULT in Zahlung.
Immer wenn man sich lange auf etwas freut, dann ist die Erfüllung der
Freude besonders schön....nun bin ich ja ganz schön alt geworden
seit 1947....aber heute habe ich mich wie ein Kind gefreut....heute am 05.
Januar 2004.... (Noch besser wäre ja ein T 5....nur der ist ein bisschen
teuer..)
Das wollte ich mal nebenbei schreiben.....denn ich bin in meiner und unserer
Biographie ja erst bei 1980.....
Seit 1980 ist ja auch noch Einiges passiert, aber das tippe ich morgen, jetzt
ist es spät geworden, und ich gehe schlafen...
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Ja, da bin ich wieder... also 1980 hatten wir einen einzigen Auftritt mit
dem Chor, und 1981 waren es schon 13 Termine. Natürlich gab es dann auch
etwas mehr Gage als die Cola und Bratwurst, und von dieser Gage fuhr ich dann
im Winter 1981/82 in den Harz zum Rodeln. Clausthal Zellerfeld war schön,
wir waren in der Jugendherberge.
Das war unsere erste gemeinsam Urlaubstour. Weibliche Begleitperson war meine
damalige Freundin Ellen, mit der ich 14 Jahre zusammen war. Leider gibt es
von diesem Urlaub keinen Film oder ein Video, aber viele Fotos. In meinem
Regal stehen inzwischen 15 LEITZ ORDNER voller Erinnerungen.
1981 stellten wir dann auch unsere 1. Kassette zusammen VIEL SPASS MIT DEM
FRÖHLICHEN DUTZEND
1982 sangen wir wieder auf Stadt - und Straßenfesten und bei einem dieser Feste trafen wir eine Gruppe aus Holland, die uns nett fand, und uns einlud, bei ihnen Urlaub zu machen. Mit unserem ersten VW Bus, der bunt beklebt war, und einem 2., den wir uns geliehen hatten, düsten wir dann ....
1983 nach Holland. Groningen, Aanloo, Zuidlaren und wir verbrachten eine
wunderschöne Zeit dort bei ganz ganz freundlichen Menschen. Das holländische
Publikum war zauberhaft....dabei hatte ich Angst, dass sie uns nicht verstehen
würden, aber die Verständigung klappte prima. Sie planten für
uns sogar Auftritte dort, sodass wir innerhalb unseres Urlaubs 12 x sangen.
Auch dafür bekamen wir eine Gage, und als wir wieder zu Hause waren,
hatte ich noch genauso viel Geld, als bei der Hinfahrt.
Nachts haben die liebenswerten Holländer sogar für uns unsere Kassette
kopiert, damit wir sie am nächsten Tag an das Publikum verkaufen konnten.
Nach der Tour waren wir dann noch mal mit allen Kindern im HANSA PARK, um
das Geld auszugeben. Auf dieser Tour war Christiane die weibl. Begleitperson.
Sie blieb es auch bei der Tour 1984, die uns nach Nordfrankreich führte...
über Belgien und auf der Rückfahrt durch Südholland.
Auch das war eine schöne Tour, allerdings waren wir blauäugig und
schliefen in Zelten und in unseren beiden VW Bussen.....aber eine Campingeinrichtung
hatte ich nicht mitgenommen.....wie ich die Nachbarn von uns auf dem Campingplatz
beneidete, wenn es bei denen so lecker duftete. Wir gingen immer alle gemeinsam
in einem Restaurant essen, das war teuer.
Aus dieser Tour habe ich noch in Erinnerung, das Emine, eine unserer kleinsten
Kinder mich abends am Strand von St. Cecile fragte:
"Wem gehören eigentlich die Sterne ?" Und ich ihr erklärte,
die gehören dem lieben Gott. Emine meinte schüchtern: Ob er was
dagegen hat, wenn wir ein paar pflücken, ich möchte mal dran riechen."
Das fanden alle größeren Kinder und ich natürlich auch sehr
süß. Emine ist heute eine junge Frau...26 oder 27 Jahre alt....Dort
wo sie heute arbeitet, trink ich mal gern eine Tasse Kaffee und klöne
mit ihr.
Und was mir noch einfällt, KAI musste unseren Urlaub vorher abbrechen,
da er eine Lehre begann
am 1. August.
Das heißt, Steffi und ich haben ihn morgens um 6.oo Uhr nach Calais
gefahren, (die anderen schliefen noch) und er ist dann mit dem Zug über
Paris nach Hannover zurückgefahren. Hinterher hat er gesagt, dass er
in Paris noch 3 Stunden auf den Anschlusszug warten musste, und er sich für
seine letzten Franc (Die damalige Währung in Frankreich) eine Taxifahrt
gönnte, und dem Taxifahrer in feinstem Schulenglisch bat, er möchte
ihm was von der Stadt zeigen. Das fand ich sehr mutig von ihm. Steffi und
ich tranken noch einen Café au lait bevor wir wieder zu unseren anderen
Kindern zurückfuhren. In diesem Café ging ich mal auf Toilette
und blieb dort (ich war müde) fast 3o Minuten, ich bin fast auf dem Klo
eingeschlafen....als ich zurückkam schimpfte Steffi kurz mit mir..."Mann
oh Mann, ich kann doch kein französisch, ich dachte, du wärst gestorben,
was hätte ich dann gemacht ?" Heute lachen wir oft darüber.
Auch auf dieser Tour sangen wir. Für die Urlauber in Frankreich...allerdings
spontan, es waren keine offiziellen Termine. Gut erinnere ich mich noch daran,
wie eine ältere Dame auf dem Campingplatz 2 Stunden nach unserem Singen
zu uns rüberkam und uns 17 Frikadellen schenkte.
Na, die haben vielleicht gut geschmeckt. Auch von dieser Tour gibt es leider
keinen Film, aber ebenfalls sehr viele Fotos.
Außerdem waren wir in diesem Jahr zum 1. x im Fernsehen. Der NDR lud
uns ein, und wir sangen in der SPIELBUDE 2 Lieder.
ICH TANZE GERNE ROCK'N ROLL....und ALKOHOL PFUI TEUFEL.. Das war sehr aufregend.
Am Schluss bekam Anke, die damals unserer jüngstes Kind war, Kekse geschenkt,
und weinte, als die anderen meinten, sie könne mal was abgeben. Anke
dachte, das wären alles ihre Kekse. Na ja... da hab ich es ihr halt erklärt,
dass wir eine GRUPPE sind und das man dann auch teilt usw usw... und dann
war es wieder gut. Anke ist heute Stewardess bei der LUFTHANSA. Vielleicht
trefft Ihr sie ja mal, wenn Ihr in den Urlaub fliegt.
1985 sind wir von unseren Gagen nach Dänemark gefahren. Teilweise auch
an der Ostsee in Schuby Strand geblieben. Da war es ebenfalls sehr schön,
allerdings verlor Ulla am 1 Tag ihr Portemonnaie... das war ärgerlich.
Während des Urlaubs fuhren wir von der Ostsee an die Nordsee und hatten
einen Termin in Dornumersiel. Da blieben wir dann noch ein paar Tage, denn
man stellte uns ein ganzes Haus zur Verfügung. War sehr schön dort
oben. Außerdem war das Wetter an der Nordsee besser als an der Ostsee,
denn
in Schuby Strand an der Ostsee, - hat es furchtbar geregnet, und unsere Zelte
standen unter Wasser. Na das war ein Ärger. Alle Mädchen, besonders
die 13 - 16 jährigen hatten nun nasse Klamotten. Und das in dem Alter,
wo man doch täglich schick sein wollte. Wir packten den ganzen Kram in
3 große Koffer, gaben diese per Bahnfracht auf, und meine damalige Freundin
Ellen, wusch alles und kam an einem Wochenende mit dem Auto uns besuchen,
und brachte die sauberen Sachen für die Mädchen wieder mit. Große
Freude bei allen.
In Dornumersiel (An der Nordsee) haben wir uns in dem großen Haus selbst
verpflegt. Einmal gab es Nudeln, und ich sag jetzt nicht, wer sie gekocht
hatte, auf alle Fälle klebten sie furchtbar. Die größeren
Mädchen maulten rum... und unsere KLEINE STEFFI ( 8Jahre alt )
konterte: "Mault nicht rum, ich zieh mir das pappige Zeug auch rein,
dann könnt ihr das auch !" Da habe ich sehr gelacht, und besagte
KLEINE STEFFI ist heute auch schon verheiratet und hat ein Kind. Sie war schon
als 8-jährige sehr selbstbewusst, etwas, das mir imponierte.
(Steffi's hatte ich 4 x in all den Jahren) Susanne gab es 3 x, Diana 2 x und
Nicole auch 2 x.
Bei dieser Tour habe ich meine Mädchen zum ersten und eigentlich zum
einzigen mal verulkt. Irgendjemand sprach von Haschisch. Nun lehne ich Drogen
natürlich ab, aber als jemand sagte, "dass macht man aus Mohn".
...und dabei sein Mohnbrötchen ansah, da konnte ich mir nicht verkneifen
zu sagen. "Ein Mohnbrötchen ist gar nicht gefährlich, ihr dürft
nur nie 33 Mohnkörnchen auf der Zunge zergehen lassen !! 33 ist die magische
Zahl, dann wirkt es." Als ich dann rausging, und wieder ins Zimmer kam,
waren doch tatsächlich 2 Mädchen dabei, Mohnkörnchen auf dem
Tisch zu zählen.....Meine Güte hab ich gelacht. In diesem Urlaub
haben wir dauernd Karten gespielt... ich weiß heute nicht mehr, wie
das Spiel hieß, aber es machte großen Spaß.
1986 sind wir nicht groß im Urlaub gewesen, aber auf einer Freizeit bei irgendeinem Landesfeuerwehrtreffen. Da haben wir auch ein paar Tage verbracht, war auch sehr nett. Natürlich hatten wir auch im Jahr über viele Auftritte. Ob Barsinghausen, Gehrden, Hannover überall war es schön. Wir haben uns eine neue technische Anlage gegönnt. 2 tolle ZECK BOXEN, damit unser Sound besser wurde, als der mit den alten selbstgebauten Boxen.
1987 waren wir wieder an der Nordsee in Dornumersiel und danach in Holland. Auf dieser Tour war die Steffi A. Begleitperson, und nahm sogar ihr gerade geborenes Baby mit. Da ich die Karre oft schob, dachten alle, ich sei der Vater. Die kleine Ann Kathrin wurde nicht nur von Mama gewickelt, sondern alle Mädchen rissen sich darum, sie zu betuddeln. Als Anni 2 Jahre alt war, stand sie zum ersten mal mit uns auf der Bühne, heute ist Ann Kathrin 16 und hat bereits über 3oo x mitgesungen. Sie ist die einzige in meinem Chor, die ich von ihrem ersten Lebenstag kannte, denn natürlich habe ich Steffi, die als erste "meiner" Mädchen MUTTER wurde, im Krankenhaus besucht.
Außerdem haben wir 1987
unsere 1. offizielle Kassette und CD bei einer Schallplattenfirma aufgenommen.
Zig mal hatte ich versucht, einen Vertrag mit einer Firma zu bekommen, aber
an den wichtigen Stellen in diesen Firmen sitzen überall nur "Erbsenzähler",
die sich wichtig nehmen. Wir hatten dann aber das Glück, das man uns
ENTDECKT hatte.
Bei einem Auftritt in Hamburg, (Einweihung einer neuen U-Bahnstation) sahen
uns 2 Damen, die als Sekretärinnen bei dieser Plattenfirma arbeiteten,
und staunten, dass nach unserem Auftritt so viele Mütter unsere eigenen
Kassetten kauften. Das haben sie dann ihrem Chef erzählt. Der rief mich
an, und zufällig sangen wir 3 Wochen später in DAMP 2ooo an der
Ostsee. Dorthin kam der nette Dr. Wille und ein Herr Gorny, und auch die beiden
staunten, wie sie sahen, das Eltern nach unserer Darbietung den halben Koffer
leerkauften.....(ich meine Kassetten... Wir hatten inzwischen 3 verschieden
Kassetten)
Wir bekamen also einen Vertrag und machten die CD FERIEN. Allerdings mussten
die Lieder neu aufgenommen werden, und es war für mich am Anfang schwer,
den neuen Sound zu mögen.....zu sehr hatte ich noch die alten Arrangements
"im Ohr".
Mutig schickte ich diese CD dann an 2 Fernsehsender, und siehe da. TELE 5
und RTL luden uns ein.
Da waren wir also mal wieder im Fernsehen. Das ist immer sehr aufregend. Das
steht dann in der örtlichen Zeitung, und die Kinder werden in der Schule
darauf angesprochen und fühlen sich gut.
1988 war BRITTA Begleitperson, ein Mädchen aus den Anfangstagen des
Dutzends. Inzwischen hatte sie ihre Lehre beendet und wechselte gerade ihren
Job, sodass sie Zeit hatte. Und da ich wieder Angst hatte, dass unser Urlaub
verregnet, war es leicht für Britta, mich zu überreden, dass wir
nach Süd-Frankreich fahren. Wieder mit unserem VW Bus, allerdings hatten
wir inzwischen den 4. Bus. Der blaue Bus ging kaputt, der 2. blaue hielt auch
nur 3 Monate, und der grüne war auch hin....diesmal fuhren wir also mit
einem T 3 nach Südfrankreich. Da einige Kinder nicht konnten, fuhren
wir nur mit 1o Personen los. Alle im Bus. Ich weiß, dass das verboten
ist, aber wir haben es einfach gemacht. Heute würde ich das nicht mehr
tun....in unser Auto passen nur 9, und für weitere Kinder nehmen wir
immer ein 2. Auto.
Das war eine lange Fahrt. Von Hannover über Freiburg, Mühlhausen,
LYON nach Frejus. So eine Fahrt dauert normalerweise 15 Stunden, wenn man
allerdings als Gruppe fährt, dann muss dauernd jemand auf Toilette, sodass
man sehr oft anhalten muss.
Aber es hat sich gelohnt, denn es war wunderschön. Das Wetter, das ganze
Feeling dort, alles war oberaffen...
Von unserem Campingplatz aus haben wir dann Abstecher nach Cannes, Nizza St.
Tropez Monte Carlo und Italien gemacht, und überall war es suuper.
Da Britta besser aussieht, als die berühmte Claudia Schiffer, wurde sie
natürlich ständig von irgendwelchen Porsche oder
Rolls Royce Fahrern angesprochen. Aber sie sagte nur, dass sie "Mutter"
von 8 Kindern sei....dann fuhren die weiter.
Bis auf einen.
Einer meinte, das sei egal, und er lud uns in Monte Carlo alle in ein Restaurant
ein. Das war insofern toll, da es dort sehr teuer ist.
(Zwar auch bezaubernd und schön, aber eben sehr teuer. Eine Cola kostete
damals dort 9,--DM, das sind heute 4,50 € und wenn man das x 1o nimmt,
dann läppert sich das im Laufe eines Tages zusammen.
Wir blieben in dem Restaurant einige Stunden und klönten und sangen sogar
was vor. Der Typ war nett, aber er hatte bei Britta keine Chancen.
In St. Tropez haben die Mädchen (ohne mich) auf der Straße gesungen,
und die vielen Touristen blieben stehen und warfen Geld in einen Schuh, den
jemand ausgezogen hatte. Nach 3o Minuten hatten wir genügend zusammen,
um für alle ein Eis zu kaufen.
(So im Nachhinein muss ich sagen, wir waren wie die Trapp Familie oder die
Kelly Familie)
Da es so schön war, sind wir 1989 wieder nach Frejus, St. Aygulf und
St. Raphael gefahren. Südfrankreich ist wirklich immer eine Reise wert.
Diesmal war Linda weibl. Begleitperson, und zum ersten Mal war das ein Mädchen
aus dem Chor. Britta war zwar auch aus dem Chor oder Steffi, aber die sangen
zu der Zeit nicht mehr mit. Linda jedoch war 18 Jahre alt, und sang noch bei
uns.
Ich müsste jetzt in alten Ordnern wühlen, um zu sehen, wer damals
alles mitwar...Steffi (Klein) Heike, Karen, Nadine Nicole, Tommy und Judith,
mit mir waren wir nur 8...Allerdings war Simone mit ihrem Vater ebenfalls
in Südfrankreich und hat uns besucht.
Wenn man nur 8 Personen zählt, dann hat man auch mehr Geld zur Verfügung,
darum haben wir auch einen wunderschönen Tag in einem großen Bade-Freizeitpark
AQUATICA verbracht. Der Eintritt war zwar teuer, aber es war toll. Natürlich
haben wir wieder in St. Tropez gesungen, und wieder in Cannes ein Eis gegessen,
und wieder in Italien gebadet und Monte Carlo besucht. Der Urlaub war eigentlich
eine Wiederholung von 1988, nur eben mit einigen anderen Personen. Linda konnte
die Politikerin RITA SÜSSMUTH so gut nachmachen, darüber haben wir
immer sehr gelacht. Geschlafen haben wir in einem Wohnwagen und in einem Zelt.
Morgens wachte ich immer vor Hitze auf, und freute mich, dass es nach Kaffee
roch. Dafür danke ich Nadine und Heike heute noch.
Tommy, einer meiner wenigen Jungs im Chor lernte innerhalb von 3 Tagen 1o
Griffe auf der Gitarre und spielte recht gut für einen Anfänger.
(Heute hat er eine Band und tritt mit seinen Freunden auf vielen Festen auf.)
Ebenfalls 1988 und 1989 waren wir bei RTL beim LI LA LAUNE BÄR... Da drehte man einen Clip von unserem Lied FERIEN, der lief 1989 während der Ferienzeit jeden Tag im Sommerprogramm für Kinder bei RTL. Allerdings hatte ich am Tag der Aufnahmen nicht genügend Kinder, sodass wir noch fremde Kinder mitnehmen mussten, damit wir überhaupt ein Dutzend sind. Das waren Tim und Wiebke. Tim ist heute ein netter junger Mann und Wiebke studiert in Hannover.
1990 war für mich ein besonderes Jahr, denn es war voller Überraschungen.
1. hatte ich einen 5-er im Lotto
2. lud uns der Bundeskanzler zum Kinderfest nach BONN ein
3. waren wir wieder in einem sehr schönen Urlaub, diesmal in ENGLAND
und NORDFRANKREICH
4. brachte die Plattenfirma unsere CD als 2. Auflage raus
5. feierte ich 12-jähr. Jubiläum mit dem fröhlichen Dutzend
in BAD NENNDORF
6. machte ich eine Reise nach HONG KONG
7. gewann ich eine Reise nach LAS VEGAS
8. war das fröhliche Dutzend in den Osterferien in POLEN
Also, wie man sieht, ein buntes Jahr, wie überhaupt mein ganzes Leben
recht bunt ist. (So heißt übrigens auch eins meiner Lieder,
Mein Leben ist so bunt wie ein Regenbogen... Es ist aber kein Kinderlied.)
Wovon soll ich berichten ?
Vom Kinderfest beim Bundeskanzler ? OK. Der hieß damals Helmut Kohl
und wir fuhren mit 2 Autos nach Bonn. Geschlafen haben wir in einer Jugendherberge,
damit wir pünktlich da ankommen, die Kinder waren froh, denn sie durften
an dem Tag Schule schwänzen.
Begleitperson war wieder einmal Britta.
Das Fest war riesig groß und sehr aufwendig ausgerichtet. Ein fahrbarer
Mc Donalds Wagen, so was hatte ich noch nie gesehen.
Das Wetter war nicht "pralle", aber Herr und Frau Kohl waren sehr
liebenswürdig, Herr Seiters auch, Herr Blüm, oder Herr Waigel
Wer in der Schule aufgepasst hat, weiß dass das alles Minister sind.
Und wir haben sie persönlich gesehen, und mit ihnen gesprochen.
Norbert Blüm hat sogar mit geholfen, unsere techn. Anlage auf oder abzubauen,
das weiß ich nicht mehr so genau. Herr Seiters hatte eine nette Frau
und eine süße Tochter, die sich gleich mit Diana gut verstand.
Diana nennen wir im Chor nur "Lüttmaus", weil sie am Anfang
mal unsere Kleinste war..... den Namen hat sie behalten....heute ist sie über
2o und wir sagen immer noch Lüttmaus zu ihr.
Natürlich waren auch Fotografen da, und einer drückte unserem Kanzler
unsere Kassette in die Hand, die bei ihrer Zweitauflage nun
ENDLICH FERIEN hieß.....und dieses Foto, der Kanzler mit der Kassette
ENDLICH FERIEN, war dann in der Zeitung, als der Kanzler und das ganze Kabinett
in die Sommerfreizeit ging. Helmut Kohl fuhr an den Wolfgangsee, wir fuhren
nach England.
Aber um an Helmuth Kohl überhaupt ranzukommen, da brauchte man schon
Glück oder Frechheit oder Geschick, der ist ständig umringt von
Bodyguards und Sicherheitsbeamten. Also habe ich mich an Frau Kohl rangeschlichen,
denn die wurde nicht so bewacht.
Ich dankte ihr für die Einladung, - vorher hab ich mich natürlich
vorgestellt, und bat sie ihrem Mann zu sagen, das das fröhliche Dutzend
aus dem Schaumburger Land sich sehr freut, dass wir bei diesem Fest dabei
sein dürfen. Woraufhin sie meinte, "Das können Sie ihm doch
selber sagen." und rief laut über die Wiese "Schatzele ! Komm
mal her." Und der Kanzler gehorchte. Er kam zu ihr, und 1o Sekunden später
waren wir 3 umringt von Sicherheitsbeamten. Nun stand ich also unserem Einheitskanzler
persönlich gegenüber und durfte ihm die Hand schütteln. Ich
war überrascht, wie groß der ist.....ich bin 1,85 m, aber ich glaube,
er ist noch ein bisschen größer.
Das war schon nett....Ach ja Karl Heinz Rummenigge war auch da...das war mal
ein toller Fußballspieler, der ist jetzt Präsident vom FC Bayern
München.....(dem Fußballverein - für die sportlich nicht interessierten
Leser)
Und unser Jubiläum 12 Jahre fröhliches Dutzend.. war auch super.
Wir feierten es am 12. Mai. Nun ergab es sich, das wir 1989 einmal in Salzgitter
gesungen haben, und dort war auch der Schauspieler Klaus Jürgen Wussow.
Doch bevor der auf die Bühne konnte, musste er uns noch ein bisschen
zusehen, denn seine Zeit war noch nicht.....und als er dann auf die Bühne
kam, meinte er (was mich ganz stolz machte)
"Das haben sie großartig gemacht....ich brauche ihre Adresse."
Der war ja der Arzt in der Fernsehserie SCHWARZWALDKLINIK.....aber im wirklichen
Leben hat er eine Schwarzwaldklinik mit echten Patienten finanziell unterstützt.
Die KATHARIENENHÖHE, und für diese Klinik, in der krebskranke Kinder
liegen, sammelte er Geld.
Eine ehrenwerte Angelegenheit. Er fragte, ob wir nicht zu einem Auftritt in
den Schwarzwald kommen würden, um für die Kinder einmal zu singen,
er wollte von dem Auftritt ein Video drehen, und dieses dann an reiche Menschen
schicken.....die ebenfalls spenden sollten.
Natürlich haben wir das gemacht, wir waren im Schwarzwald, und haben
für die kranken Kinder gesungen. Das ganze haben wir aus unserer Chorkasse
finanziert, denn für so einen Auftritt wollten wir keine Gage. Lediglich
bat ich ihn, ob er nicht 1990 zu uns nach Bad Nenndorf kommen wolle....ich
plante damals schon unser Jubiläum.....bei diesem Fest machte ich auch
eine Tombola und den ganzen Erlös sollte er für seine Unterstützung
der kranken Kinder bekommen.
Das hat Klaus Jürgen Wussow versprochen, und auch gehalten.
Am 12, Mai 1990 also hatten wir auf unserem Marktplatz in Bad Nenndorf, Buden
aufgebaut, und eine große Bühne hingestellt, und es kam sogar das
Fernsehteam von TELE 5, Journalisten von versch., Zeitungen, (sogar einer
vom GOLDENEN BLATT) und mein Freund Ulli Günther, der Lead Sänger
von den LORDS....der wie gesagt leider verstorben ist. Die Gruppe EXTRA DRY
spielte abends ´für jung und alt. Denen bin ich auch zu großem
Dank verpflichtet, denn die haben mir bereits 1978 geholfen, in einem Studio
die ersten PLAYBACKS aufzunehmen. Ohne Jo, Costa und die anderen, wäre
ich nie zu solch netten Aufnahmen gekommen.
Ein tolles Fest, aber die Arbeit, die ich vorher hatte, war immens...also
riiiesig....Darum habe ich auch 2003, das 25,- Jahr Jubiläum verschoben,
weil so eine Organisation furchtbar aufwendig ist, wenn man alles allein macht...
dazu hatte ich keine Lust. Dennoch, ein Fest muss bald mal wieder sein !
Unser Urlaub in England und Nordfrankreich war auch etwas Besonderes weil
wir das erste Mal mit einem Wohnwagen fuhren, den wir hinter unserem Bus gehängt
haben.....das war neu für mich....1. gefährliches Fahren, und 2.
so langsam...
Na ja, wir sind dann doch angekommen....und waren wieder in St. Cecile, wo
wir 1984 schon waren.....in diesem Urlaub entstand auch das Lied St. Cecile,
das auf der WIR SINGEN GERN CD ist. Begleitperson war Susanne, ein Mädchen,
die ebenfalls früher mal mitgesungen hat. Als wir mit der Fähre
SEALINK dann nach England kamen, war es für mich neu und ganz schwer,
immer daran zu denken, dass man dort ja LINKS fährt. Man darf nicht vergessen,
welche Verantwortung ich für die Kinder habe, es darf ja nie nie nie
etwas passieren. Die Eltern vertrauen mir ihre Kinder an, und ich habe sie
gefälligst heil wieder zu Hause abzugeben.
War aber sehr schön in England. Nicole W. (Es gab wie schon erwähnt,
2 Nicoles bei uns ) saß neben mir im Auto, und hatte die Aufgabe alle
2o Sekunden "LINKS"
zu sagen....auch wenn ich links fuhr, sie musste mich immer und ständig
erinnern. Von Folkstone fuhren wir dann nach Canterbury.
Die meisten Menschen fahren von Calais nach Dover, wir jedoch fuhren von Boulogne
nach Folkstone... und dann wie gesagt nach Canterbury. Ich war platt wie "ne
Flunder", denn ich war vorher noch nie in England, ...du meine Güte,
was ist das für ein hübsches Land...Zwischen den Dörfern zwar
kleine Straßen, aber herrlich grün, und niedliche Häuser.
Und in den Städten ganz hübsche alte Häuser.....so wie bei
uns in Freiburg oder Celle oder irgendeiner Stadt mit hübschen alten
Gebäuden. Das hat mich schon beeindruckt.
Wir sangen auf der Straße....kaum jemand verstand, was wir sangen, aber
wir wollten, wenn wir nach Hause kommen, wenigstens sagen können...."Wir
haben auch in England gesungen."
Als ich seinerzeit mit dem Manager in England war, war ich nur Beifahrer...
In den Osterferien waren wir in Polen. Dort haben wir Spenden aus dem Schaumburger
Land in einem Waisenhaus abgegeben und für die Kinder dort gesungen.
Natürlich verstanden die Kinder ebenfalls nicht, was wir sangen, aber
alles was ich sagte, wurde von einem netten Menschen übersetzt. Wir schliefen
auch alle in dem Waisenhaus, allerdings durften wir nach 5 Tagen wieder nach
Hause, während die anderen Kinder dort bleiben mussten. "Meine"
Mädchen waren hinterher alle traurig. Begleitperson war wieder einmal
die große Steffi, und das Besondere war, dass auch ihre Tochter Ann
Kathrin mitwar....und bei diesem Auftritt in Warschau in dem Waisenhaus, da
sangen zum ersten Mal Mutter und Tochter gemeinsam in unserem Chor. ...links
stand Steffi und ganz rechts Anni mit 3 Jahren....
Wer war noch mit ? Ich muss überlegen, Karen, Susanne, Tina,Nicole und
?? Ich glaube Sandra...genannt LATTUS
Von der Reise gibt es zwar einen Videofilm, aber der ist leider sehr dunkel...
Die gewonnen Reise nach LAS VEGAS hatte mit dem fröhlichen Dutzend nichts
zu tun, das war nur einfach supertoll....aber ein langer Flug. Übrigens,
in Amerika sich zu unterhalten ist wesentlich leichter, als in England. Das
amerikanische engl. ist irgendwie leichter, liegt wohl am Wortschatz...Die
Engländer kennen mehr Wörter und benutzen sie auch.
Unter anderem war ich auch in der SIEGFRIED & ROY Show... diese Show sah
ich im Jahr 2000 noch mal mit meiner Frau. Leider hat ja ein Tiger den armen
Roy angefallen.
Die Reise nach HONG KONG und TAIWAN war geschäftlich, ich wollte versuchen, eine bestehende Beziehung zu einer Firma in TAIPEH zu verbessern, was mir zwar gelang, aber leider nur kurzfristig. Naja...wenn man selbständig ist, dann muss man alles versuchen, von selbst passiert wenig, man muss sich schon "bewegen."
Das war also 1990......Die nächsten Jahre kann ich ein bisschen abkürzen, denn
1991 - 1992 - 1993 - 1994 - 1995
waren wir mit dem fröhlichen Dutzend in jedem Jahr im Sommer in St.
Aygulf in Südfrankreich. Es war 1988 und 1989 sooo toll dort, dass wir
beschlossen haben, dort öfter hinzufahren. Es war zwar immer dasselbe,
aber die Kinder, die mitwaren wechselten manchmal...Dennoch war es jedes Mal
ein tolles Erlebnis. AQUATICA BADEPARK, St. Tropez, Cannes, Nizza, Monte Carlo,
San Remo (Italien) Da lässt es sich schon aushalten.
Nun sind wir ja keine Millionäre, aber wenn man auf einem Campingplatz
schläft und wohnt, dann kann man sich schon dieses fast schönste
Fleckchen Erde in Europe gefallen lassen.
Einmal, ich glaube 1994 saßen wir alle in Monte Carlo vor dem Casino
und erfreuten uns an einem Eisbecher, da meinte ich, dass es doch schade sei,
das ich schon 6 x in Monte Carlo war, aber noch nie im Casino....Na ja, da
habe ich also Jenny (Begleitperson UND Sängerin beim fröhl, Dutzend)
gebeten, mal allein aufzupassen, ich wollte jetzt mal spielen.
Gott sei dank bin ich kein Zocker oder so....Alkohol mag ich auch nicht, (leider
rauche ich)...aber an diesem Tag setzte ich auf 3 Zahlen auf die 4 auf die
3 und auf die 12..... denn der 4.3 ist mein Geburtstag, und 4 x 3 = 12...meine
Lieblingszahl...
Und was soll ich sagen... Ich setzte auf jede Zahl 3o,--DM und wollte gerade
gehen, weil ich so auf die 12 gestarrt hatte.....doch der Groupier hielt mich
zurück, denn es kam die 4 -
Boah....was nun ? Ich schnappte mir den Riesengewinn... damals über 1.ooo,--DM
Das hieß in Franc gerechnet über 3.ooo,- Franc....ich verließ
das Casino. der Besuch hatte keine 1o Minuten gedauert.
Die Kinder freuten sich mit mir und wir gingen am nächsten Tag Klamotten
einkaufen. Jeder bekam irgendetwas Hübsches, und es war BUNT..... Ich
liebe es, wenn meine Mädchen auf der Bühne in BUNT stehen.... Aber
junge Damen lieben teilweise auch ein kräftiges Tiefdunkelblau.....das
mag ja toll aussehen, aber ich finde auf einer Bühne passt das nicht
so gut...Seitdem war ich nie wieder in einem Casino.
Was gab’s noch ? Ach ja, bei einer Tour ist uns auf der HINFAHRT der
Motor kaputt gegangen. In Giessen.
Gepriesen sei der ADAC, der hat uns abgeschleppt und die Hotelkosten übernommen,
während unser Bus einen neuen Motor bekam.
Das war schade, denn an unserem 3. Urlaubstag hatten wir schon 5.5oo,-DM ausgegeben
In einem anderen Jahr ging beim Bus das Getriebe nicht mehr. 2 Tage vor der
Rückfahrt. In Frankreich konnte man es nicht so schnell reparieren, also
bekamen wir vom ADAC (sie hatten keinen Bus) 2 FORD MONDEO gestellt. Jenny
fuhr den einen und ich den anderen... So sind wir nach Hause zurückgefahren,
und 1 Woche später kam unser Bus mit einem LKW in Bad Nenndorf an, die
Reparatur war nicht ganz so teuer, aber es war sehr ärgerlich. Mal sehn,
was unser neuer Bus nun macht....??? Der alte Bus hatte nach diesen beiden
Reparaturen noch einige "Macken" gehabt, sodass ich sehr viel bezahlen
musste....So was ist immer ärgerlich.
In irgendeinem Jahr sangen wir wieder mal in St. Tropez auf der Straße,
direkt am alten Hafen vor den tollen Yachten. Da hörten wieder viele
Touristen zu und schmissen Geld in Jennys Schuh. Als wir wieder zum Parkplatz
gingen, um mit unseren Bus nach "Hause" zu fahren, also nach St.
Aygulf, da kam ein Schweizer Herr auf mich zu und sagte:
"Das hat mir sehr gut gefallen, Sie repräsentieren ihr Land sehr
gut." Das muss man sich jetzt mit einem entzückenden Schweizer Dialekt
vorstellen.....wieso mein Land ? dachte ich...
Ach sooo
Ich bin ja ein Deutscher, und wir sind in Frankreich....man muss das alles
ja auch mal international sehen. Na, das fand ich ja ein
nettes Kompliment. So ein ähnlich nettes Kompliment machte mir später
noch mal eine süße Omi, aber ich weiß nicht mehr wo.....die
sagte wortwörtlich: "Mit Euren Reisen nehmt Ihr dem Außenminister
die Arbeit ab."
OK...war ja sehr lieb gemeint, allerdings hatte ich das soo nie gesehen. Wir
wollten einfach nur Urlaub machen. Und ein bisschen von der schönen Welt
sehen. Das wir im Ausland nicht nur als FRÖHLICHES DUTZEND gesehen werden,
sondern auch als DEUTSCHE, darüber habe ich damals gar nicht so nachgedacht.
In SAN REMO in Italien habe ich mich am Strand hinter einem Steinhaufen versteckt und habe einen Roman gelesen.(es war ein Liebesroman aus dem 19. Jahrhundert. Die Kinder wussten das nicht, die dachten, ich säße da nur so rum, denn sie krabbelten auf den Steinhaufen und schütteten mir einen Eimer kaltes Wasser über den Rücken. Es war zwar Sommer, aber ich habe mich furchtbar verjagt und war etwas sauer, denn der Roman war nass....Heute lach ich drüber.
Als wir in Giessen waren, und 2 Tage im Hotel auf unseren Bus warteten, der
einen neuen Motor bekam, naschte Tina eine Dose Hering in Tomatensoße.
Diese Dose gehörte Paulette (die eigentlich Diana heißt) "Ist
der Fisch überhaupt noch gut ?" fragte Tina, woraufhin Paulette
sie ärgerte....und sagte: "Ich weiß nicht, ich glaube nicht."
Daraufhin spuckte Tina den Fisch, den sie bereits im Mund hatte aus dem Fenster.
(Normalerweise macht man so was nicht) aber Tina hatte Angst, sich zu vergiften.
Sie wußte nicht, das Paulette nur Spaß gemacht hatte.
Der Fisch-Inhalt aus Tinas Mund ging also auf die Reise nach unten. (Das Hotelzimmer
war im 4 Stock)
Dort flog er bedauerlicherweise nicht auf die Straße, sondern er landete
in einem vorbeifahrenden GOLF CABRIO auf dem Schoß des Fahrers denn
es war Sommer, und er fuhr offen.
Dieser wunderte sich, das es plötzlich "Fisch" regnete, wurde
sauer und stürmte das Hotel.
Ich lag schon im Bett, es war irgendwann abends gegen 23.oo Uhr.
Auf einmal klopft die Hotelchefin und erklärt mir den Zwischenfall.
Natürlich wusste ich erst gar nicht, was los ist, aber dann haben die
Kinder bei der Aufklärung geholfen.
Wir haben uns bei dem armen Mann entschuldigt, ich habe Tina 'ne Predigt gehalten,
und wußte im selben Moment,...Au Au, nach ein paar Jahren wirst du darüber
mal sehr lachen....
Und das tu ich auch. Immer wenn ich daran denke......manchmal mit Tina zusammen,
die leider nicht mehr mitsingt, und auch schon verheiratet ist. Kinder, wie
die Zeit vergeht.
Bei einer anderen Reise, wir standen wieder mal in St. Tropez auf der Straße,
und wollten unbedingt ein Gruppenfoto machen.
Nun dachte ich, es wäre doch schön, wenn wir auf dem Foto zu 12.
sind.....wir waren aber nur 11....
Also fragte ich in meinem schlechten Schulenglisch ein junges Mädchen,
die da gerade stand: ..." Perhaps you can help us, we make a photo, and
we need 12 persons....usw usw..." und sie antwortete: "Ich kenne
Euch, ich wohne in Gehrden." (Gehrden liegt von Bad Nenndorf 14 KM entfernt....und
wir haben dort auf vielen Stadtfesten gesungen)
Ja, die Welt ist klein....
Und 1991 hat die Plattenfirma KARUSSELL mit uns eine Kassette rausgebracht,
und weil wir Glück hatten, durften wir ein Jahr später dann noch
eine machen.
So entstand unsere Weihnachts CD „Alle Kinder waren artig“.
Ohh...es ist wieder spät geworden...ich mach mal Pause.....und schreibe morgen weiter.
Natürlich haben wir nicht nur Urlaub gemacht, sondern eigentlich in jedem
Jahr gesungen. Wie in der Vergangenheit. Immer auf Stadt und Straßenfesten,
in Kindergärten, oder bei Firmenfesten. Überall wo man uns einlud,
sind wir auch hingefahren. Und jeder Auftritt ist etwas Besonderes. Selbst
wenn es für uns oft die gleichen Abläufe sind,, - wir singen dieselben
Lieder, und ich erzähle oft auf der Bühne dasselbe, wie vorgestern....dennoch.
Jeder Auftritt hat irgendeine Besonderheit.
Und diese kleine Besonderheit, die merkt man sich dann immer, und ich finde
den Satz so schön, - „Oh, das hatten wir noch nicht..“
Mal bekommen wir alle Gutscheine für Autoscooter.
Mal sitzt ein Kind bei uns im Bus und will mit uns mit, weil es uns toll findet.
(Das kostet dann Zeit, weil man erklären muss, dass das nicht geht...)
Mal „verliebt“ sich eins meiner Mädels in einen süßen
wirklich netten Jungen, und weint die ganze Rückfahrt,
Mal singen Kinder im Publikum unsere Lieder mit, weil sie die Lieder kennen.
Mal klemmt sich Ann Kathrin die Finger beim Abbau unserer technischen Anlage
und heult, weil sie blutet. (Steinhude)
Mal Schwitzen wir wie verrückt, weil es so warm ist. (Lamspringe)
Mal singen wir für 5o Menschen, - und in Hildesheim waren es 1o.ooo
Mal Frieren wir wie verrückt, (Weihnachtsmarkt Obernkirchen)
Mal lachen wir uns kaputt, weil irgendetwas so lustig oder albern war.
Mal funktioniert unsere Technik nicht, und nachdem Melanie und ich 1o Minuten
den Fehler suchen, entdecken, wir: Das Stromkabel fehlt noch.
Mal muss sich jemand auf der Rückfahrt übergeben. (Hält es
aber tapfer bis zum nächsten Parkplatz aus... mit dicken Backen)
Mal bekommen wir 5oo Kartenspiele geschenkt, die wir dann an Kinder verteilen
dürfen
Mal ist die Bühne gerade groß genug für 4 Personen, dann stehen
wir lieber auf der Erde
Mal ist die Bühne so große, dass dort 3 Dutzend Kinder Platz hätten.
Mal treffen wir berühmte Leute bei einer Veranstaltung. (Franz Beckenbauer,
Lou Bega, Dagmar Berghoff Hans Joachim Kulenkampff usw)
Mal sollen wir 1 Stunde singen, aber es werden 3
Mal sollen wir 2 Stunden singen, aber die Gruppe vor uns überzieht und
will nicht aufhören
Mal kriegen wir auf der Bühne einen Lachanfall, weil irgendetwas komisch
ist, (dann läuft das Playback und wir lachen)
Mal vergisst Jürgen seinen Text. (Und das, obwohl er doch alle Lieder
gemacht hat)
Mal singt Carina die 2 Strophe zuerst, anstelle der 1. Strophe
Mal verkaufen wir bei einem Auftritt keine einzige CD
Mal verkauft Lilly unseren ganzen Koffer leer. (Bad Münder)
Mal singen wir 1 Stunde, - (haben aber 8 Stunden Fahrtzeit.. das war in Aachen
– 4 Stunden HIN 4 Stunden ZURÜCK)
Mal dies mal jenes....Da könnte ich jetzt noch 1oo Beispiele nennen,
aber wie gesagt, -
es ist jedes Mal etwas Besonderes und macht auch nach 25 Jahren immer noch sehr sehr viel Spaß. (Sonst würde ich es ja auch nicht machen)
1996 haben wir mal wieder ausnahmsweise KEINEN Urlaub gemacht, sondern uns wieder eine neue technische Anlage gekauft. Diesmal waren es keine ZECK BOXEN, sondern eine Anlage von JBL aus Amerika. Mit neuem Mischpult und SHURE Mikrofonen.
Irgendwann hatten wir in Hannover mal einen Auftritt und man sagte uns, dass auch die Scorpions dasein würden. Das war der 3. Kontakt zu dieser Gruppe. Allerdings sangen wir von 15.oo – 17.oo Uhr, und die Scorpions kamen dann um 18.oo Uhr, - als wir schon wieder wegwaren.... na ja... zumindest standen wir im selben Zeitungsartikel.
Dann -
1997, da sind wir zum ersten Mal in den Urlaub geflogen.
Wir waren in der Türkei.
Na das war ein Luxus. Ich brauchte mich nicht ums Essen zu kümmern wie
all die Jahre in Frankreich, wir hatten immer zu Zweit ein Doppelzimmer, ich
sogar ein Einzelzimmer, und direkt vor dem Hotel gab es 3 versch. Pools zum
Baden. Wir lernten die Währung umzurechnen, und waren alle Millionäre,
denn in der Türkei gab es damals für 1o,--DM 7.ooo ooo,- LIRA (7
Millionen... eine Million hat 6 Nullen !)
In Alanya sind wir abends oft spazieren gegangen, und alle Türken waren
sooo freundlich zu uns. Alle konnten Deutsch, denn dort fahren viele Touristen
hin. Man fühlt sich wie zu Hause, nur eben wärmer. Und irgendwie
sind die Menschen dort auch freundlicher.
Ob Hakki oder Umut, wir haben viele neue Freunde kennengelernt.
Natürlich haben wir auch an einem Abend im Hotel für alle Gäste
gesungen, und da die meisten Gäste aus Deutschland kamen, fanden das
alle ganz rührend. Ich kam mir vor, wie ein Vater von 11 Kindern. Sonja
Melanie und ich haben dasselbe Hobby, wir lesen gern. Wenn die anderen im
Wasser plantschten, dann saßen wir meist auf unseren Liegestühlen
und lasen. Einmal habe ich Sonja sogar ein Buch gekauft, dass ich schon mal
gelesen hatte und auch hatte, und wir lasen es gleichzeitig...das heißt,
sie las ihr Buch und ich las mein Buch zum zweiten Mal.
„Auf welcher Seite bist Du ?“ war da eine interessante Frage,
denn wir genossen es quasi gemeinsam.
Das war so schön, dass wir 1998 wieder in die Türkei geflogen sind.
Allerdings muss ich noch sagen, dass wir 1997 noch woanders waren,
nämlich
in der UKRAINE.
Irgendwann 1996 lernten wir in Seelze (Bei Hannover) auf einem Fest eine ukrainische
Gruppe kennen, und ich schenkte der Leiterin Ludmylla, eine von unseren Kassetten.
Diese Kassette spielte sie später in ihrer Heimat versch. Kinderchören
vor, und schließlich lud man uns ein.
Wir bekamen ein Visum für besondere kulturelle Völkerverständigung,
und fuhren in den Osterferien 1997 mit 2 Autos los.
Über Berlin, durch Polen, schliefen in Oppeln, und kamen nach 2 anstrengenden
Tagen in Liviv (Lemberg) in der Ukraine an. An der Grenze, wo Tausende von
Autos stehen, ging - dank unseres Visums, alles ganz schnell und einfach.
Geschlafen haben wir bei verschiedenen Familien, und die Verständigung
war sehr süß, denn deren Deutsch war recht begrenzt, und von uns
konnte niemand ukrainisch sprechen.
Dennoch haben wir dort mehrere Male gesungen, in Schulen, Hallen – und
einmal auch für den dortigen Rundfunk.
Auf dieser Reise habe ich tatsächlich ab und zu Alkohol getrunken, denn
die Menschen dort waren sooo freundlich zu uns, dass es fast peinlich war.
Ab und zu erhob sich jemand und wollte mit mir auf die Deutsch-Ukrainische
Freundschaft trinken. Tja, - da mochte ich nicht NEIN sagen, und den einen
Abend war ich richtig „blau“. Alles nur wegen der Völkerverständigung.
Sehr beeindruckt war ich, das die ukrainischen Kinder eins unserer Lieder
auswendig gelernt hatten und es aber auf ukrainisch gesungen haben.
Das hatten wir auch noch nicht.... das man unsere Lieder in einer anderen
Sprache hört.
Wir hatten allerdings vorher von Ludmylla auch ein ukrainisches Volkslied
bekommen, zu dem ich dann einen deutschen Text machte, und auch ein Playback
sodass wir nicht nur unsere eigenen Lieder dort sangen, sondern auch ein Volkslied
von dort.
Wohl kaum jemand hat verstanden was wir gesungen haben, aber Ludmylla, die
gute Seele hat bei jedem Auftritt immer sehr schön für uns übersetzt,
was ich so sagte, bzw. was wir so sangen. Außerdem, so hübsch unsere
Texte auch sein mögen, was zählt auf dieser Welt, ist doch die Musik.
Herr Beethoven hat mal gesagt:
MUSIK IST EINE HÖHERE OFFENBARUNG ALS ALLE WEISHEIT UND PHILOSOPHIE.
(Recht hat er !)
Begleitpersonen waren die Eltern von Melanie, das war für mich eine Entlastung,
denn Eltern sind eben Eltern.
Auf der Rückfahrt „flog“ mir eine Krone (von meinen Zähnen)
weg, und Sandra lachte sich 15o KM lang kaputt.
Sandra ist überhaupt das Mädchen von 12o Kindern, das sich über
etwas Lustiges am längsten freuen kann. Wenn jemand einen Witz erzählt,
dann lachen wir alle. OK – aber Sandra hört gar nicht wieder auf.
Die lacht manchmal 5 Minuten über etwas.. eine äußerst süße
Charaktereigenschaft von ihr.
Außerdem habe ich 1997 zum ersten Mal in meinem Leben geheiratet. Was ich damals bei Brigitte oder Roswitha versäumt hatte, und bei Ellen auch, das habe ich mit 5o Jahren nachgeholt. Ich habe eine wunderschöne und sehr nette Samira geheiratet. Auf der CD JEDER BRAUCHT EINEN FREUND, ist sie auf dem Foto drinnen mit drauf, denn als wir das Gruppenfoto machen, fehlte jemand, und da musste Samira (damit wir auch 12 sind auf dem Foto) herhalten.
1998 haben wir unsere Sommertour wieder in die Türkei gemacht. Dasselbe
Hotel, wieder im Juli. Es war genauso toll wie 1997 es gibt von diesen Urlauben
auch Videofilme, aber sie unterscheiden sich kaum, denn man sieht uns Baden,
gemeinsam Essen, Spielen usw. eben all das, was man so in einem Urlaub macht.
Allerdings hat Sonja in diesem Urlaub geweint. Vor Freude. Als wir wiedermal
dort gesungen haben, war es zufällig ihr 3oo. Konzert. Und „runde“
Zahlen werden bei uns immer besonders geehrt. Als sie ihr Geschenk bekam,
hat sie vor Freude geweint....ich seh sie noch vor mir. Wir wollten gerade
einen abendlichen Spaziergang nach Konakli machen, als wir sie überraschten....
und sie – frisch gestylt – heulte. Das war süß.
Und 1999 ? waren wir wieder in der Türkei. Diesmal war es aber in einem
Punkt anders als sonst; da wir nur 8 waren, (Manche konnten nicht,) daher
konnten wir anderen uns ALL INCLUSIV leisten. Das heißt, mit dem Preis
ist alles bezahlt. Man konnte in dem Hotel essen und trinken was man wollte,
und wann man wollte, man brauchte nicht dafür extra zu bezahlen. Auf
dieser Reise war Diana (Lüttmaus) Begleitperson, die war inzwischen alt
genug.
Auf dieser Reise wurde aus mir netten Menschen tatsächlich mal ein böser
Mensch, denn ich sorgte dafür, dass ein Angestellter des Hotels entlassen
wurde.
Wir hatten wie immer Zimmer, in denen 2 oder 3 schliefen, und die Mädchen
erzählten mir, das der Typ, der dort sauber machte, sie auf schnodderige
Art anbaggerte.
Das ging dann doch zu weit. Ich habe mich beim Hotelmanager beschwert, und
ZACK, wurde der Typ entlassen. Tja Benehmen ist auch eine Kunst. DER musste
es jedenfalls noch lernen.
Wir nahmen uns auch mal einen Leihbus, und fuhren durch die Gegend. Unter
anderem bin ich mal von der Küste ins Landesinnere gefahren. 3o oder
5o KM mitten in die Türkei hinein. Das war auch spannend. Denn dort im
Landesinneren da konnte niemand Deutsch. Auch mit Englisch kamen wir nicht
weiter. Es gab nur ganz wenig Möglichkeiten, sich zu verständigen.
Dennoch. Alle Dorfbewohner waren sehr sehr nett zu uns. Man holte den Dorf-Ältesten,
und der versuchte mit mir zu sprechen, was nicht ging, dann holte der noch
einen jungen Mann, der ein bisschen Englisch konnte, und dann funktionierte
es so leidlich mit der Verständigung.
Wir hatten alle Durst, aber es war kein Geschäft mehr offen. Aber auf
einen Hinweis des älteren Herren, machte der Krämer seinen Laden
noch mal auf, und wir konnten endlich eine Cola trinken. Selbstverständlich
haben wir auch für die Kinder dort gesungen. Die Verhältnisse in
diesem Dorf waren sehr einfach aber desto herzlicher. Marlena war nach dieser
Spritztour ganz begeistert, und ich hatte das Gefühl, dass meine „Kinder“
was fürs Leben gelernt hatten.
(Ein Satz den ich sehr liebe....etwas fürs Leben lernen)
Im Jahr 2000 sind wir dann ausnahmsweise mal nach Griechenland geflogen.
Auf die Insel KOS. War genauso warm wie in der Türkei. Und natürlich
wunder wunderschön.
Da haben wir nicht nur am Pool rumgelegen, sondern haben uns mal Fahrräder
geliehen,. oder mal 2 Landrover und sind damit über die Insel gedüst
um uns alles anzuschauen. Natürlich kann niemand von uns Griechisch sprechen,
aber in den Touristengebieten dieser Welt können die meisten Menschen
Deutsch. Das hilft weiter.
Einmal waren wir sogar auf einer Go Kaart Bahn, das war für viele „meiner“
Mädchen neu, hat aber riesigen Spaß gemacht. In diesem Urlaub (hab
ich neulich irgendwo auf einem Zettel entdeckt) habe ich 9 Bücher gelesen,
und war morgens nur 1 x beim Frühstück, weil ich solange geschlafen
habe. Aber wenn so ein Urlaubstag vorbei ist, und Jürgen sich in sein
Hotelzimmer verkriecht, dann kann er nicht sofort schlafen, dann muss er noch
lesen.
Das Interessante war, auf dem Rückflug gab es eine Sonnenfinsternis,
die man wegen des schlechten Wetters in Deutschland leider nicht sehen konnte,
WIR allerdings saßen auf Logenplätzen, denn sie fand gerade statt,
als wir in der Luft waren, und vom Flugzeugfenster konnte man das Schauspiel
sehr gut beobachten.
Außerdem habe ich mich im Jahr 1999 erinnert, dass ich ja mal Wirtschaft
studiert hatte, und da man an der Börse gerade eine Hausse hatte, (ein
Hoch) habe ich
Doch tatsächlich im März 2000 all die Aktien verkauft, die ich 1999
oder 1998 billig gekauft hatte und viel Geld damit verdient.
Das ist auch der Grund, dass ich es mir endlich leisten konnte, all unsere
Musik endlich auf CD erscheinen zu lassen. So langsam hat ja kaum noch jemand
einen Kassettenrekorder...CD’s sind angesagt, - und da die Herstellung
recht teuer ist, war ich froh, dass ich soviel verdient hatte, und das mit
den CD’s machen konnte.
Bis zu dem Jahr hatten wir nur Kassetten angeboten.
Außerdem war ich im Jahr 2000 in Cannes auf der MIDEM Messe und in KÖLN auf der POPKOMM Messe. Das sind beides Musikmessen, da trifft man Plattenfirmen und kann Kontakte knüpfen. Ich lernte einen sehr liebenswerten Herrn aus Österreich kennen, der dann auch tatsächlich unsere CD WIR SINGEN GERN in sein Vertriebsprogramm aufnahm. Das machte mich froh und glücklich, denn so einen Kontakt erst mal zu haben ist in der Musikbranche sehr schwer.
2001 waren wir wieder mal in der Türkei. Was soll ich groß schreiben,
- Es war wieder sehr schön. Allerdings haben die Mädchen mich überrascht.
Meike konnte aus irgendwelchen Gründen nicht mitfliegen, was schade war,
aber in Wirklichkeit ist sie doch mitgeflogen, nur ich wusste es nicht. Als
wir in der Luft waren, irgendwo über Italien, da sagt der Pilot auf einmal,
„Eine Mitteilung für das fröhliche Dutzend und Herrn Albrecht,
sie sind ja eigentlich kein Dutzend, daher schicken wir ihnen jetzt noch das
zwölfte Kind! (Meike saß also heimlich vorn im Flugzeug, und wir
anderen hinten. Und Jenny hatte alles vorher mit dem Piloten abgestimmt. Plötzlich
kommt Meike nach hinten und setzt sich zu uns. Na, das war eine Überraschung.
Das ganze Flugzeug hat geklatscht.
Außerdem trafen wir in unserem Hotel ein blindes Mädchen, die hieß
Christine, und Carina und Steffi haben sich prima mit ihr verstanden. Selbstverständlich
haben wir auch dort wieder gesungen. Christine fand unser Lied von dem blinden
Mädchen sehr schön. (Das ist auf der CD WIR SINGEN GERN und heißt:
DEINE AUGEN SEHN FÜR MICH) Das hat mich glücklich gemacht. Anne,
Jenny, Sonja, Diana, Melanie, wir alle haben sehr viel gespielt, denn Jenny
hatte Spiele in ihrem Koffer. Und wenn man spielt, dann gibt es auch immer
was zum Lachen.
2002 waren wir leider auf keiner Urlaubsfreizeit, denn wir mussten an das
Finanzamt Steuern nachzahlen. Ich dachte all die Jahre, wir wären eine
förderungswürdige Jugendgemeinschaft, aber die Herren vom Finanzamt
meinten, das wären wir wohl, - aber nicht gemeinnützig. Daher müssten
wir auch Steuern zahlen.
Nun hatte ich all die Jahre nie MWST berechnet, daher die Nachzahlung. Das
war sehr ärgerlich!
Und natürlich gab es wieder Feste, Stadt,- und Straßenfeste, auf
denen wir zu Gast waren. Es kamen neue Kinder hinzu, und andere verließen
uns. Sandra studierte in Göttingen, Tina hörte irgendwann auf, Susanne
hat geheiratet, Nicole zog nach Dänemark, Steffi Lilly, Nadja Dela, Finnja,
Katharina, Nina kamen neu hinzu. Es ist wie immer.... das habe ich früher
auch schon alles erlebt. Immer wieder schade und es macht auch traurig, wenn
jemand aufhört, denn man erlebt in 1o Jahren so viel gemeinsam, man hat
fast familiäre Beziehungen zueinander, und wenn dann jemand geht, dann
bin ich traurig.
Auch im letzten Jahr sind wieder neue Kinder bei uns hinzugekommen, Nathalie,
Valentina, Xenia, Bianca, Lisa Marie, Julia und Mira. Die müssen unsere
Lieder noch lernen, aber das kriegen die schon hin.
Ich freu mich schon auf den nächsten Auftritt.
Viele musikalische Grüße Euer Jürgen